Ortsfeste Leitern

Den Bereich ortsfeste Leitern unterteilt man sowohl nach der Norm, nach der die Leiter errichtet wurde, als auch nach der Bauart bzw. Bauform.

Normen:

  • Ortsfeste Leitern an baulichen Objekten/Anlagen nach DIN 18799 Teil 1 und 2
  • Not- oder Fluchtleitern nach DIN 14094
  • Ortsfeste Zugänge an maschinellen Anlagen nach DIN EN ISO 14122 Teil 4
  • Ortsfeste Steigleitern für Schächte nach DIN 14396

Ortsfeste Leitern an baulichen Anlagen nach EN 18799

Diese Art von Leitern soll es dem Anwender ermöglichen, sicher Höhenunterschiede zu überwinden. Die Art der Ausführung hängt unter anderem von der Zielgruppe, die die Anlage nutzen soll, ab.
Diese sogenanten Anwendergruppen unterscheiden folgende Anwender:
  1. ungeübte Personen, wie z.B. Hausmeister und Schornsteinfeger
  2. wenig geübte Personen, z.B. Servicetechniker für Klima- und Lüftungstechnik , Blitzschutzbauer
  3. geübtes Personal, z.B. Mobilfunktechniker, Schornsteinbauer
Je höher der Nutzer eingestuft werden kann, umso komplexer kann die ortfeste Leiter ausgeführt werden. Ein Beispiel: es soll ein Zugang für Wartungsarbeiten zu einer Dachfläche geschaffen werden. Diese Wartungsarbeiten sollen vom Hausmeister ausgeführt werden. Dieser hat keine weitere Ausbildung im Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz. Daher sollte die ortsfeste Leiter mit Rückenschutz ausgeführt werden und nicht als Steigschutzeinrichtung an fester Führung. Nachstehend sehen Sie einige Beispiel für ortsfeste Leitern in unterschiedlichen Ausführungen und Bauarten.
 Zugang zu einem Wartungsschacht
Zugang zu einem Wartungsschacht. Verbaut wurde eine Zweiholmleiter aus feuerverzinktem Stahl von Haca. Aufgrund der geringen Absturzhöhe ohne Schutzeinrichtung.
Ortsfeste Leiter mit Rückenschutz
Ortsfeste Leiter mit Rückenschutz. Mittiges Umstiegspodest und Bestiegsicherungsplatte
Dachzustieg als Zweiholmleiter
Dachzustieg als Zweiholmleiter aus feuerverzinktem Stahl, von Haca. Steigschutzeinrichtung (Schiene in der Mitte der Leiter), um eine Absturzsicherung herzustellen.
Zweiholmleiter aus feuerverzinktem Stahl mit Podest
Dachzustieg als Zweiholmleiter aus feuerverzinktem Stahl, von Haca, mit Podest. Steigschutzeinrichtung um eine Absturzsicherung herzustellen.
Kombinationsanlage: Fluchtweg und Dachzustieg
Kombinationsanlage: Fluchtweg und Dachzustieg. Die ortsfeste Leiter mit Rückenschutz und Großpodest ist als Fluchtweg, die ortsfeste Leiter mit Steigschutzeinrichtung ist ausschließlich als Dachzustieg angelegt.

Zusammenfassung:

Vorteile von Zweiholmleitern:
  • Aufgrund der Bauart sehr stabil und daher für den Anwender angenehm zu Steigen.
  • Montage auch mit sehr großen Wandabständen möglich, da die Gesamtlast über mehrere Halter verteilt werden kann.
Nachteile:
  • größerer Platzbedarf am Montageobjekt als Einholmleitern.
  • höhere Kosten als Einholmleitern
Vorteile Rückenschutzkorb:
  • Die Nutzung der Anlage ist auch für ungeübte Personen möglich, wie z.B. den Hausmeister.
  • Es wird keine weitere Schutzausrüstung (Gurt, Fallschutzläufer usw.) benötigt
Nachteile:
  • Kein sicherer Schutz gegen Absturz. Im Fall eines Sturzes kann der Betroffene lediglich "gebremst" werden, der Sturz selbst wird nicht verhindert.
  • Es können, aufgrund des fehlenden Platzes zwischen Leiter und Korb, keine weiteren Gegenstände, wie z.B. Werkzeug, mitgeführt werden.
  • Eine Rettung eines Verunfallten aus dem Rückenschutzkorb ist nur mit spezieller Ausbildung (Höhenretter) und Werkzeug möglich.
  • Der Platzbedarf der gesamten Leiteranlage ist sehr groß.
  • Hier gibt es eine Steigweglängenbegrenzung, was bei längern Anlagen bedeutet, dass man mit Umstiegsstellen/Podesten arbeiten muss. Dies bedeutet einen noch größeren Platzbedarf.
Vorteile Steigschutzeinrichtung:
  • Permanenter Schutz gegen Absturz
  • Sehr "schlanker" Aufbau möglich, daher platzsparend montierbar (min. Aufbauhöhe 150mm)
  • Sehr gute Rettungsmöglichkeit von Verunfallten
  • Das Mitführen von Werkzeug ist problemlos möglich.
Nachteil:
  • Zusätzliche Kosten für den Betreiber durch die Vorhaltung, Wartung und Ersatzbeschaffung von weiterer PSAgA
  • Nur ausgebildetes Personal darf diese Anlagen besteigen
Wartungszugang für einen Beleuchtungsanlage
Wartungszugang für einen Beleuchtungsanlage an einem Sportplatz. Es wurde hier eine Einholmleiter aus Aluminium der Firma Haca nachgerüstet, da ursprünglich keinerlei Sicherung des Steigers möglich war.
Steigschutzeinrichtung an einem Messturm
Steigschutzeinrichtung an einem Messturm. Verbaut wurde eine Aluminium-Einholmleiter von Haca. Besonderheit bei der Steigschutzanlage: Sie wurde mittels speziellen Klemmhaltern direkt auf die Eckstütze des Turms montiert, sodass keinerlei zusätzliche Halter für die Leiter benötigt wurden.
Steigschutzeinrichtung an Abgasanlage
Steigschutzeinrichtung als Einholmleiter aus feuerverzinktem Stahl. Das obere Leiterteil sowie alle Halter sind in Edelstahl ausgeführt, um eine abgasbedingte Korrosion in Mündungsnähe zu vermeiden.
Vorteil Einholmleitern:
  • geringer Platzbedarf, da nur ein Halter gesetzt werden muss.
  • etwas preisgünstiger als Zweiholmleitern, bei gleichem Material!
Nachteile:
  • Anwender empfinden diese Bauform als "weicher", da die Sprossen sich beim Steigen bewegen können (Torsion innerhalb der Leiter)
  • Im Rettungsfall erschwerte Bedingung, da die "Standfläche" für zwei Anwender sehr eng ist.

Not- oder Fluchtleitern nach DIN 14094

Diese Art von Leitern müssen so errichtet werden, dass einen Nutzung von ungeübten Personen, zu jeder Zeit und ohne zur Hilfenahme von weiter Schutzausrüstungen oder Werkzeug/Schlüssel, möglich ist.
Als Bauart sind hier nur zwei Leitertypen denkbar:
  • für geringe Höhen bis max. 10m: Fassadenklappleitern
  • für größere Höhen oder mehrere Personen: mehrzügige Leiteranlagen mit Podesten und Rückenschutz.

Ortsfeste Zugänge an maschinellen Anlagen nach DIN EN ISO 14122 Teil 4

Dieser Art von Leitern entspricht im Wesentlichen der EN 18799.
Zwei Unterscheide gilt es aber hervorzuheben:
  • Steigwege nach DIN EN ISO14 222 müssen am oberen Ende der Anlage einen "Sicherungstür" enthalten.
  • Die Absturzsicherung darf nicht unterbrochen werden. Das heißt, dass in der Regel die Anlage zu einer Plattform führt, welche komplett mit einem Geländer versehen sein muss.
Die Steigschutzeinrichtung der Leiter geht in eine Umlaufsicherung an der maschinellen Anlage über. Diese Art der durchgehenden Sicherung setzt sich immer mehr bei Anlagen nach EN 18 799 durch.
Wartungszugang an einer Palettenbandanlage
Wartungszugang an einer Palettenbandanlage: Hier wurde die Leiter mit Rückenschutz ausgeführt, da nach dem Zustieg in die Bandanlage keine weitere Absturzgefahr besteht.
Steigschutzeinrichtung an einem Regalbediengerät
Steigschutzeinrichtung an einem Regalbediengerät (RBG) zu Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Zur besseren Nutzbarkeit sowie aus Gewichtsgründen entschied man sich für eine Zweiholmleiter aus Aluminium.
komplexere Nachrüstung
Auch komplexere Nachrüstungen wie z.B. an einem Regalbediengerät (RGB) lassen sich realisieren.
Knick im Bereich des Zustieges eine Steigschutzeinrichtung
Hier wurde auf eine bestehende Leiter mit Knick im Bereich des Zustieges eine Steigschutzeinrichtung an fester Führung nachgerüstet.

Ortsfeste Steigleitern für Schächte nach DIN 14396

Steigschutzeinrichtung in einem Lüftungsschacht
Steigschutzeinrichtung in einem Lüftungsschacht mit seitlichen Arbeitsplattformen.
Schachtzustieg für einen Fernwärmeverteiler
Schachtzustieg für einen Fernwärmeverteiler, ausgeführt in Edelstahl mit herausziehbahren Einstiegshilfen.
Schachtzustieg in Edelstahl mit herausziehbahren Einsteigshilfen
Hier ein Schachtzustieg für einen Fernwärmeverteiler, ausgeführt in Edelstahl mit herausziehbahren Einstiegshilfen.
 

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